Sotschi Hafen 170Die Darmstädter Jumeleure trafen 2015 aus zeitlichen Gründen in zwei Gruppen und an zwei verschiedenen Orten die russischen Freunde aus St. Petersburg. 2012 und 2014 waren unsere St. Petersburger Partner in den Olympiastädten Berlin und München. Dieses Jahr besuchten wir die Olympiastadt Sotschi in Russland an der Schwarzmeer Küste.

Die Gruppe um Meinhard Dausin konnte von den russischen Freunden nur im Juli nach Sankt Petersburg eingeladen werden. Die Gruppe mit Britt und Rolf konnte von ihrer Partnerfamilie erst im August und am „dritten Ort“ empfangen werden. Der Vorschlag sich auf der Krim zu treffen musste aber auf Grund der weltgeschichtlichen Ereignisse in jüngster Zeit verlegt werden.

SOTSCHI. Wer, was oder wo ist Sotschi?
So genau haben wir es auch nicht gewusst; aber wir erinnerten uns daran, dass dort die Olympischen Winterspiele 2014 veranstaltet wurden. Sotschi, ein Kurort an der Ostküste des Schwarzen Meeres, ist ein Paradies mit Palmen, Hibiskus, Citronen- und Lianenbäumen, Wasserfällen in den Canyons, Thermalquellen und Berge in wilder Schönheit. Sanatorien und Erholungsheime der längste Kurort der Welt (156 km). ie Natur und kaukasische Gastfreundschaft erlebten wir als ein Symbol für Sotschi.

Wir bekamen also die Einladung zu einer Begegnung in Sotschi. So erfuhren wir, dass unsere St. Petersburger Freunde Verwandte dort hatten. Es ist der Neffe mit seiner Frau und Töchterchen von denen wir eine private Einladung für das russische Visum bekamen und eine private Unterkunft.

Unsere Reise von Frankfurt aus mit Aeroflot ging über Moskau, umsteigen, nach Sotschi. Die Gastgeber und unsere Freunde aus St. Petersburg bereiteten uns beide einen sehr herzlichen Empfang und so konnten wir ihre Gastfreundschaft gleich am Ankunftstag erleben.
Nach dem wir in unserem Quartier, einem Apartment im Haus in dem der Neffe wohnt, nach halbstündiger Fahrt ankamen, wurden wir gleich bewirtet. Nach dem Frühstück nächsten Tag startete unser Programm. 
In einem kleinen Bus, mit Grischa als Chauffeur, fuhren wir alle zum Eiben- und Buchsbaumwäldchen in Zentrum von Chosta. Der Eiben- und Buchsbaumhain (Fläche 301 Hektar) gehört zum Biosphärenreservat und ist Weltkulturerbe unter UNESCO. Durch das feuchte und warme Küstenklima ist eine subtropische Waldflora bewahrt worden, die in Mitteleuropa längst ausgestorben ist. Es gibt mehr als 70 verschiedene Bäume und Sträucher und über 400 Pflanzenarten. Die Eiben und Buchsbäume erreichen ein Alter von 500 – 800 Jahren. Lianen, wunderschönen Moose, Baumfarne und Efeu geben der Natur den besonderen Eindruck von einem „Märchenwald“. Nach dem Spaziergang im Wald fuhren wir auf den Berg Achun, 663 m hoch und ganz von Wald bewachsen. Oben gibt es einen Aussichtsturm und seit 2012 ein Riesenrad. Mit diesem Riesenrad haben wir zwei Runden gedreht und hatten eine wunderschöne Aussicht über die Berge, Wälder und das Meer. Hungrig kehrten wir in ein uriges Restaurant ein, wo wir eine spezielle georgische Chacapuri aßen. Lecker. 

Danach erlebten wir im Eisberg-Eislaufpalast die Oper Carmen von Georges Bizet als Eiskunstlaufrevue. Sehr beeindruckend.
Um 22.00 Uhr zum Abendessen bei Olga und Grischa bekamen wir eine besondere Fischsuppe und gebratenen Fisch mit Salat.

sotschi Fahrrader im Olym Park 220Am nächsten Tag besuchten wir die Erlöserkathedrale in Imeretinskaia Niederung. Die Kathedrale wurde zum Olympischen Spiele gebaut und von Präsident Putin eingeweiht.
Wir fuhren dann zum Strand und ruhten uns nur ein Bisschen aus, denn es war wegen zu kräftiger Brandungen nicht erlaubt zu baden.

Ein Besuch im Olympischen Park stand dann auf dem Programm. Sehr beeindruckend die riesige Fläche mit mindesten 7 Sportarenen, einem Freizeitpark und dem Monument der Olympischen Flamme stilisiert als Schwanenhals. Das Gelände ist so groß, so dass wir nur mit Elektro-Fahrrädern den ganzen Park erkunden konnten. 

sotschi Olympische Flamme 220Sogar für das Formel-1-Rennen im 0kt.2014 war noch Platz und wir konnten die Kommandozentrale, die Boxen, die Pressenräume und die Startstrecke besuchten.
Am Abend ging es noch einmal in den Olympiapark um die singenden Fontänen am Fuße des olympischen Feuers zu bestaunen. Eine Stunde lang bewegten sie sich im Takt der klassischen russischen und der modernen „westlichen“ Musik die Fontäne im bunten Wasserfarbenspiel auf und nieder.
Als Jumelages-Freundschaftsabend gestalteten wir diesen Abend mit drei Generationen der beiden russischen Familien, denn „Babuschka“, Olgas Mutter war auch gekommen. Wir sprachen über die Idee der Jumelages, sich einander kennen zu lernen umso die Kulturen und Lebensgewohnheiten anderer vielleicht besser verstehen zu können. Und wir waren einig die Verbundenheit der freundschaftlichen Beziehungen zwischen St. Petersburg und Darmstadt weiter zu pflegen und zu festigen.

Am Donnerstag ging die Fahrt zu dem Wintersportort Krasnaia Poliana. Nach dreimaligen Umsteigen in verschiedene Lifte fuhren wir hoch auf den Berg Rosa Chutor, dem Schigebiet, auf dem Gipfel 2320 m hoch. Kein Schnee war um diese Jahreszeit zu sehen. Aber wir genossen auf der Aussichtsplattform des Bergrückens Aibga den wunderbaren Ausblick auf die Berge rundum. Als extra Erlebnis für die Sommertouristen konnten auch wir mit einem 6er Sessellift eine lange Fahrt runter und wieder hoch machen. Die Kabinenfahrt und Sesselliftfahrt war für Anatoli, Anna, Maria und Oma etwas besonderes, es war das erste Mal, dass sie mit einem Kabinen- und Sessellift gefahren sind. Als Abschluss der Abend besuchten wir der Show „Argonauten“. Einen Show mit tollen Akrobaten und Musik.

sotschi Strand 1 220Freitag Morgen stürmte es nicht so wie an den Tagen zuvor. Also fuhren wir alle wieder zum Strand. Das Schwarze Meer war sehr ruhig und baden war erlaubt. Das Wasser erfrischte wunderbar, nur der Strand wäre schöner gewesen, wenn er nicht nur aus großen flachen Steinen bestanden hätte. Trotzdem war es wunderschön.

In Sotschis Seehafen bestiegen wir eine Segelyacht und es ging aufs offene Meer hinaus. Von dort aus hatten wir einen herrlichen Blick auf das Küstenpanorama mit den Hochhäusern und den bewaldeten Bergen in Hintergrund.
Am Abend besuchten wir ein Volksmusikkonzert des „Kubankosak Chors“.
Wieder zu Hause war das Abschiedsessen schon vorbereitet. Es gab u.a. Krebse, sehr lecker, und gutes Bier usw. Dann folgten herzliche Gespräche, beste gegenseitige Gesundheitswünsche und
Grüße an die Jumeleure in St. Petersburg und Darmstadt.

Britt Haller und Rolf Wojewodka