Tony in the BüttOffiziell fing das Partnerschaftstreffen mit Ipswich am Montag, den 29. Mai an, nachdem sonntags die Delegierten-Versammlung in Darmstadt zu Ende gegangen war. Aber unsere englischen Gäste waren schon vorher nach Deutschland gereist.

Tricia & Brian schon am Freitag zuvor und Philippa & Tony sogar schon am Donnerstag zuvor, um noch andere deutsche Freunde zu besuchen.

Dienstag 30. Mai
Heute unternahmen wir unter Teilnahme weiterer Darmstädter Jumeleure zunächst einen Ausflug in die Römerzeit, indem wir dem Museum für Antike Schifffahrt in Mainz einen Besuch abstatteten, das nicht weit vom Bahnhof „Römisches Theater“ in einer ehemaligen Lok-Halle untergebracht ist.
Römisches LegionärschiffBei einer fachkundlichen Führung in englischer Sprache konnten wir die Vielfalt antiker Wasserfahrzeuge kennenlernen: einfache Boote und Kanus, Handelsschiffe, Patrouillen- und Kriegsschiffe sowie Inschriften der Grabsteine von Flottensoldaten, die deren bewegte Lebenswege nachzeichnen. Eindrucksvoll waren die Wracks und 1:1-Nachbauten der „Mainzer Schiffe“, die 1981/82 gefunden wurden und deren Besatzungen am Ende des Römischen Reiches die Rheingrenze vor feindlichen Übergriffen überwachten und schützten.
Als wir das Museum verließen, braute sich gerade ein Gewitter zusammen, so dass wir froh waren im nahegelegenen Augustinerkeller unser Mittagessen einnehmen zu können.
Frisch gestärkt und bei wieder blauem Himmel schlenderten wir dann durch die Augustinergasse, sahen uns das Innere der barocken Augustinerkirche an und standen gegenüber vom Theater auf dem 50. Grad nördlicher Breite. Weiter ging es am Gardetrommler vorbei zum Fastnachtsbrunnen. Hier verfärbte sich der Himmel abermals sehr dunkel. Wir sputeten uns und als die ersten Regentropfen fielen, waren wir froh das Fastnachtsmuseum erreicht zu haben, das einen Überblick bietet über das seit 1837 in organisierter Form gefeierte Volksfest.
Hier konnten die Engländer sehen, was für die Mainzer Fastnacht typisch ist: Narrenkappen, Kostüme, Orden, die Uniformen der Mainzer Garden, die „Schwellköpp“, die Zugplakettchen und die „Bütt“ mit der Eule. Tony ließ es sich nicht nehmen, mit aufgesetzter Narrenkappe selbst in die Eulen-„Bütt“ zu steigen, allerdings nur für ein Foto. Besonders lustig fanden unsere englischen Freunde die gezeigten Ausschnitte und Höhepunkte aus über 60 Jahren Fernsehfastnacht.
Nach diesem Museumsbesuch waren die Gewitter endgültig abgezogen. Wir erreichten trockenen Fußes den Mainzer Hauptbahnhof und fuhren wieder zurück nach Darmstadt, wo wir zum Abschluss des Tages im „Braustübl“ Plätze reserviert hatten, um gemeinsam zu Abend zu essen.

Mittwoch 31. Mai
Wer sich für 1000 verschiedene Arten interessiert, wie man mit entsprechendem Schuhwerk seine Füße quälen kann, dem ist ein Besuch im Offenbacher Ledermuseum zu empfehlen. Nach einem kleinen Spaziergang zu den Nilgänsen und Schwänen am Mainufer und dem Mittagessen im schattigen Garten von „Café Försters“ stattete unsere Gruppe dieser weltweit einmaligen Ledersammlung einen Besuch ab.

Das Museum feiert 2017 sein hundertjähriges Bestehen, und das war wohl auch der Grund dass die interessanteste Abteilung über Herstellung und Verarbeitung von Leder wegen Umbau geschlossen war. Dafür waren die Schuhausstellung mit zum Teil recht merkwürdigen Schuhformen sowie die anderen Abteilungen mit Meisterwerken europäischer Ledergestaltung wie eine interessante twin17 leder paar kZeitreise durch vier Jahrtausende und verschiedene Kulturen.

Lehrreich war auch der Gang durch die ethnologische Abteilung mit Objekten aus dem indianischen, afrikanischen und asiatischen Kulturbereich sowie durch die Abteilung faszinierender asiatischer Schattenfigurenmotive. Wer Lust hatte, auszuprobieren, wie unterschiedlich sich das Leder von Schweinen, Schlangen, Elefanten und anderen Tieren anfühlt, hatte dazu in der Sonderausstellung „LINKING LEATHER“ Gelegenheit.
Für das Abendessen in Sachsenhausen hatten wir uns das Restaurant „Zum Feuerrädche“ ausgesucht, wo wir im Restaurantgarten auf Holzbänken sitzend den Tag ausklingen ließen.

Donnerstag 1. Juni

Es ist schon Tradition, dass wir beim Besuch der Engländer das Maifest der Jumelage Darmstadt feiern. Weil es dieses Jahr schon Juni war, feierten wir das Brachmondfest (alter Name für Juni). Schon im Dezember wurde die Grillhütte Süd in Griesheim angemietet. Die Arbeit für den Tag des Grillfestes wurde aufgeteilt: Wir übernahmen von einem Bediensteten die Grillhütte, Toni brachte den Gasgrill, Meinhard besorgte die Getränke und Klara das Einkaufen von Fleisch, Würsten etc.Unsere englischen Gäste waren bis zum Beginn des Grillfestes mit Irm zum Shoppen in Darmstadt unterwegs, Georg holte unseren Grillmeister Werner von zu Hause ab.

Einige der Grillpartygäste kamen schon früher, um beim Aufstellen von Tischen und Bänken zu helfen. Klara hatte wieder tolle Ideen, die Tische zu dekorieren. Dass viele Jumeleure wegen anderer Verpflichtungen nicht kommen konnten, wurde dadurch ausgeglichen, dass wir neben den Freunden aus Ipswich sogar brasilianische Gäste aus Sao Paulo begrüßen konnten. Bei strahlendem Sonnenschein, aber nicht zu heißen Temperaturen, genossen wir bis in die Abendstunden Steaks und Bratwurst sowie die von den Gästen mitgebrachten Salate, Desserts und Kuchen. 

Das nächste Treffen wird 2018 in England sein, voraussichtlich vom 31. Mai – 3. Juni.

Irmi & Alfred Corbet