Samstag 30. Mai 2003

Während 3 der 17 englischen Gäste nach langer Autofahrt in Darmstadt ankamen, hatten die meisten ein Billigangebot von Ryanair genutzt. Die Engländer kamen - wie bei Ryanair üblich - rechtzeitig in Hahn im Hunsrück an, nicht so die deutschen Gastgeber. Die standen nämlich fast alle im Stau auf der A 61.

Nur Dieter war von der Autobahn abgefahren und hatte die Umleitungsstrecke genommen. So war er als erster in Hahn und konnte die dort schon wartenden Engländer beruhigen.

Doch schließlich trudelten auch die restlichen Autos ein. Nachdem Wilf Ablard mit seiner großen 5köpfigen Familie und die übrigen Gäste auf die Fahrzeuge aufgeteilt waren, ließ auch Alans Flugzeug nicht mehr lange auf sich warten und alles hat doch prima geklappt. Es war ein warmer sonniger Tag. Deshalb konnte man zuhause angekommen, mit den Gästen auf der Terrasse sitzen und dort Kaffee trinken. Unsere Gäste Viv und Dave fanden das ganz toll. Das könne man in England nur Ende Juli oder Anfang August. Sie haben zu Hause ein conservatory, also eine von Glas umgebene Terrasse. Einige Gastgeber führten ihre Gäste am Abend zum Schlossgrabenfest; unsere Gäste wollten lieber im Hause bleiben und über Gott und die Welt diskutieren.

Sonntag 31. Mai 2003


am ersten WeinprobierstandFür diesen Tag war eine Weinlagenwanderung in Groß-Umstadt angesagt. Es sollte laut Wetterbericht ungemütlich warm werden, aber die Temperaturen waren dann doch eher angenehm. Wer laufen wollte, traf sich in Groß-Umstadt am Stand des Odenwaldvereins, der die Weinlagenwanderung organisiert hatte. Dort konnte man Gutscheine kaufen, um auf der Wanderstrecke verschiedene Weine zu probieren. Das taten insbesondere die Leute, die nicht Auto fahren mussten. Es gab 3 Wanderstrecken unterschiedlicher Länge zur Auswahl. Die Gäste und Gastgeber entschieden sich für die mittlere Tour. Auf ging es zunächst durch Wiesen, an einem kleinen Bach entlang und dann einen Hügel hinauf. Ein Reporter vom Darmstädter Echo, der über die Weinlagenwanderung berichten sollte, war ganz erstaunt, plötzlich englische Stimmen zu hören und machte gleich ein Interview mit Tony, dem englischen Sektionsvorsitzenden. Für die beiden ersten Weinprobierstände hatten die Winzer vor zwei Häuschen Tischen aufgebaut. Die Probiergläser wurden gefüllt, geleert und wieder gefüllt, die Leute wurden immer lustiger und bei manchem war es zunehmend schwieriger, ihn zum Weiterwandern zu bewegen. Hinter dem Hügel mit dem zweiten Probierstand führte der Weg bergab durch Weinberge, um auf der anderen Seite des Tals zum Waldesrand hin anzusteigen. Hinter dem Wald auf einer neuen Anhöhe tauchte der dritte Weinprobierstand auf, der in einem Traktorenschuppen untergebracht war, der kräftig nach Diesel stank. Die Mittagszeit war schon vorüber und bei vielen fing der Magen an zu knurren. Ausgerechnet in diesem Moment waren den Betreibern des Probierstandes die Brötchen ausgegangen. Doch konnte man den Gruberhof, an dem die Endrast vorgesehen war, schon im Tal erblicken. So beeilte man sich, schnellstmöglich dorthin zu gelangen. Wer die Bons seiner Weinprobierkarte noch nicht ausgegeben hatte, konnte sie ja dort noch einlösen. Im Gruberhof waren schon alle Bänke besetzt und überall ein großes Gedränge. Einen Salat konnte man ziemlich schnell bekommen, aber für die Bratwurst oder das Steak hieß es Schlange stehen. Auch wer einen Kaffee trinken und die selbstgebackenen Kuchen kosten wollte, musste sich in eine Schlange im Innenhof einreihen. War man schließlich satt, konnte man sich ein freies Plätzchen in Bühnennähe suchen. Volkstanzgruppen führten dort ihre Tänze auf, begleitet von einer Musikkapelle des Odenwaldklubs.
Warten auf die Bratwurst

Montag 1. Juni 2003

Technisch und kulturell Interessierte kamen an diesem Tag auf ihre Kosten. In einem einstündigen Schnellkurs im Hörsaal der GSI lernten wir, was Ionen sind und wofür Linearbeschleuniger, Synchrotons und Speicherringe gut sind. In der Werkstatt durften wir einige der großen Ablenkmagnete besichtigen. Im Steuerzentrum bekamen wir erklärt, wie die Ionen durch die Beschleunigerrohre gelenkt werden. Schließlich erfuhren wir, dass die bei der GSI entwickelten Methoden eine höchst nützliche Anwendung in der Tumorbekämpfung finden.
Wer sich bei so viel Technik gelangweilt haben sollte, der hatte nach dem Mittagessen in der Kantine der GSI Gelegenheit, im Porzellanschlösschen am Schlossgarten Schränke voller hübscher Porzellanteller und Vitrinen mit niedlichen Porzellanfiguren zu bewundern.
Am Abend fand traditionsgemäß unser Grillfest statt. Dieses Mal hatten wir die Grillhütte Süd in Griesheim gemietet. Bei angenehmen Temperaturen konnte man im Freien sitzen. Neben den englischen Gästen und Gastgebern waren auch zahlreiche andere Gäste gekommen, auch Sprachkursteilnehmer und spanische Praktikanten. Heiß begehrt war Haralds französischer Rotwein, Wasser, Säfte und selbst das gute deutsche Bier konnten damit nicht konkurrieren. Die Steaks und die Bratwürste waren schnell aufgegessen, ebenso die mitgebrachten Salate. Trotzdem konnte sich auch noch satt essen, wer zu spät kam; denn es gab eine große Menge Kuchen.


auf der Wanderstrecke
Dienstag 2. Juni 2003

Unser diesjähriger Tagesausflug führte uns zunächst nach Limburg. Die Stadtführerin verstand es, uns die geschichtliche Entwicklung Limburgs in Geschichten und Anekdoten zu erklären, ohne uns mit Jahreszahlen und Daten zu erschlagen. Wir erfuhren, woher der Katzenturm seinen Namen hat, wie die Kaufleute ihre Wagen beladen mussten, um durch die engen Gassen zu kommen und welche besonderen Konstruktionsmerkmale die Fachwerkhäuser in Limburg auszeichnen. Die Engländer waren beeindruckt von der schönen Altstadt. Das Mittagessen wurde in einem Restaurant am Marktplatz eingenommen. Viele zogen es vor, draußen zu sitzen. Ehe der Bus weiterfuhr, blieb noch Zeit zu einem Spaziergang hoch zum Dom und seiner Besichtigung. Unser zweites Tagesziel war der Loreleyfelsen am Rhein. Der Bus brachte uns direkt zum Loreley-Besucherzentrum, einem Expo-Projekt. Wir sahen und hörten eine deutsch/englische Multimediashow mit dem Loreleylied und den Hintergrundinformationen dazu. Wir betrachteten die Ausstellungswand, die anschaulich Wissenswertes über Flora, Fauna und Geologie des Rheins in der Loreleyumgebung vermittelt. Zum Abschluss spazierten wir zu den verschiedenen Aussichtspunkten und genossen die herrlichen Ausblicke in das Rheintal.


gemütliches Beisammensein
Mitwoch 3. Juni 2003

Für die meisten Gäste war dies der Abreisetag. Zuvor hatten sie jedoch die Gelegenheit, im FTZ eine interessante Ausstellung über verschiedenste Sicherheitsaspekte bei Computern und im Telefonnetz zu sehen.

Text: Alfred Corbet
Fotos: Dave Pauley