heag-2012bBei einer ersten Betriebsbesichtigung im Herbst 2011 hatte uns Frau Rautenberg, die Pressesprecherin und Leiterin der Unternehmenskommunikation, eine Übersicht über Entwicklung und Aufgaben von Heag mobilo gegeben und uns anschließend die Werkstätten von Straßenbahn und Omnibus gezeigt.

 

 


Bei der Fortsetzung  am Dienstag, den 13. März 2012,  mit einer Gruppe von 16 Teilnehmern sollte der Schwerpunkt auf Automatenwerkstatt und Verkehrsleitzentrale liegen.
Wir wurden auch dieses Mal wieder von Frau Rautenberg an der Pforte begrüßt.

Zuerst führte sie uns zu einem Testaufbau für dynamische Fahrgastinformationssysteme hinter dem Pförtnerhäuschen. Das sind elektronische Anzeigetafeln, die an den Straßenbahnhaltestellen minutengenau anzeigen, wann die nächste Straßenbahn kommt. Frau Rautenberg war daran interessiert, wie wir als potentielle Kunden die Lesbarkeit der 4 digitalen Test-Anzeigetafeln beurteilten. Die zukünftige dynamische Anzeigetafeln für Busse sind wegen des beschränkten Platzes an den Bushaltestellen anders konstruiert. Wir sahen einen Prototyp auf dem Weg zur Automatenwerkstatt. 

Seit 15 – 20 Jahren gibt es in Darmstadt Fahrkartenautomaten. In der Automatenwerkstatt waren verschiedene Typen aufgestellt, solche mit Tastaturbedienung, aber auch solche mit Touchscreen. Ein anwesender Mitarbeiter, demonstrierte uns, wie man eine Anschlussfahrkarte löst. Hier konnten wir auch einen Blick in das Innenleben der Geräte werfen. Zu den täglich anfallenden Reparaturen an den Automaten gehört neben dem Auswechseln defekter Elektronik oder Mechanik auch das Reinigen verstopfter Geldschlitze und das Entfernen verklemmter Münzen. Darüber hinaus wird daran gearbeitet, die Elektronik temperaturfester und die Displays bei direkter Sonneneinstrahlung besser lesbar zu machen. Wir erfuhren, dass es seit Ende der 70er Jahre in Straßenbahnen keinen Fahrkartenverkauf mehr gibt, weil überall wo Straßenbahnen fahren, Automaten stehen. Das trifft nicht auf Busse zu, weshalb man in Bussen auch Fahrkarten kaufen kann. RMV hat die Grundsatzentscheidung gefällt, dass Fahrkarten nicht im Voraus gekauft werden können. Seit dem 1. 1. 2012 gibt es bei HEAG mobilo das E-Ticket, d.h. man kann bargeldlos bezahlen. Die Weiterentwicklung sieht ein berührungsloses System „be in – be out“ vor. Auch will man das E-Ticket weiter entwickeln, so dass man damit nicht nur Busse, Straßenbahnen und Züge benutzen kann, sondern auch spezielle Autos oder E-Bikes.

Der Zugang zur Verkehrsleitzentrale ist nur mittelsheag-2012a einer elektronischen Schlüsselkarte möglich, mit der der Leiter der Zentrale uns die Tür ins Innere öffnete, um uns dort Funktion und Aufgaben dieses Bereiches zu erklären.  In der Verkehrsleitzentrale wird der Ablauf des Bus- und Straßenbahnverkehrs überwacht. Zu Spitzenzeiten hängen 70 Linien und bis zu 240 Fahrzeuge am System. Jedes Fahrzeug hat einen Bordcomputer zur Funkübermittlung, Funkrufe sind absetzbar. Die Verkehrsleitzentrale ist rund um die Uhr,  abhängig vom Verkehrsaufkommen mit 2 bis 5 Verkehrsdisponenten besetzt. Es wird im 8-Stunden Schichtdienst gearbeitet. Ein Verkehrsdisponent hat ständig mehrere Bildschirme im Blick. Über ein Navigationssatellitensystem weiß er genau, wo sich Straßenbahnen und Busse gerade befinden. Die einzelnen Strecken sind auf einem Bildschirm in Form einer waagrechten farbigen Linie dargestellt, deren Farbe signalisiert, ob das Fahrzeug pünktlich ist, Verspätung hat oder eine Störung vorliegt. Kameras an den Haltestellen übertragen bewegte Bilder an die Leitzentrale. Auf großen Monitoren kann auf diese Weise das Geschehen an mehreren Haltestellen gleichzeitig überwacht werden.

Zum Abschluss erfuhren wir von Frau Rautenberg, dass HEAG mobilo erfolgreich Sicherheitstrainings für Schüler durchführt. Für die Sommerferien sind auch Seniorentrainings geplant. Außerdem nannte uns Frau Rautenberg den Termin für den Tag der Offenen Tür bei HEAG mobilo: Samstag, 1. September 2012.
Irmi Corbet