obernai MarktplatzDie Rad- und Wanderveranstaltung fand vom 12. – 16. September in Obernai im Elsass statt, ca. 25 km südwestlich von Straßburg. Die 133 Teilnehmer, deren gemeinsames Interesse sportliche Betätigung ist, kamen aus 6 Ländern: 70 aus Deutschland, 33 aus Frankreich, 11 aus Dänemark, 11 aus England, 4 aus Polen und 4 aus der Schweiz.

Von der Sektion Darmstadt waren 17 Teilnehmer angereist: Adele, Agathe und Rudi, Carmen, Georg, Harald, Ingelise & Ekkart, Irm, Irmi & Alfred, Karola & Thomas, Lisa, Meinhard, Sylvia & Harald, davon 6 Radfahrer und 11 Wanderer. Paul Pantzer und sein Team waren die Organisatoren. Da sich mehr Teilnehmer für diese Veranstaltung gemeldet hatten als es Aufnahmekapazitäten gab, waren wir nicht nur im Ferienzentrum VVF untergebracht, sondern es mussten zusätzliche Zimmer in einem Hotel in der Stadt angemietet werden. Wie immer bei Oscars wurde an 2 Tagen geradelt oder gewandert.

oscar2014-250-2Zunächst zu den Radfahrern. Es gab 2 unterschiedliche Niveaus, eins mit 100 km/Tag und eins mit 70 km/Tag. Auf der 100 km Stecke lagen einige anstrengende Vogesenhügel und -berge. Am ersten Tag war der 8 km lange Anstieg zur Haut-Koenigsbourg, teilweise bei einer Steigung von bis zu 12 % eine echte Strapaze für Beine und Lunge. Als Lohn für die Mühe gab es dann das Mittagessen im Garten von Thierry, dem Begleiter der Gruppe, dessen Haus bei Scherwiller auf der Stecke lag. Bedeutend leichter machte es sich die zweite Gruppe, indem sie alles Bergige mied und die Touren so wählte, dass am Mittag im Restaurant des Ferienzentrums gegessen werden konnte. Deshalb war diese Gruppe auch so groß, dass sie in 2 Gruppen geteilt werden musste, eine angeführt von Paul Pantzer, die andere von Elisabeth Meyer. Statt über Berge rollten die Räder durch hübsche Dörfer mit blumengeschmückten Häusern, Torbögen und malerischen Brunnen wie in Molsheim. September ist die Zeit der Erntedankfeste und so fanden sich die Radfahrer in Meistratzheim inmitten einer Menschenmenge, die einem Wagen folgte, voller Kohlköpfe, einem Krauthobler und einer Frau, die das geriebene Kraut an die Leute verteilte. Die Nachmittagstour am zweiten Tag war wie eine kleine Zeitreise, zuerst durch die Biodiesel-Maisfelder der Gegenwart, dann zu den Bugatti-Oldtimern von Molsheim in die 30er Jahre und schließlich hinein in das mittelalterliche Treiben von Rosheim, mit einem Umzug von Bürgern in mittelalterlichen Kostümen, begleitet von Schwertträgern und Bogenschützen.

Nun zu den Wanderern. Sie wurden an den beiden Wandertagen nicht per Bus zu ihren Ausgangspunk­ten gefahren, sondern bemühten sich jeweils um freie Plätze in Privatautos. Am ersten Morgen war die Suche nach einer Mitfahrgelegenheit etwas verwirrend; aber schließlich waren alle Wanderer untergebracht. Die Gruppen 1 und 2 gingen nur stellenweise getrennte Wege, jedoch legte die Gruppe 1 jeweils eine größere Strecke pro Wandertag zurück, ca. 14 km. Beide Gruppen waren ausge­sprochen groß und  versuchten deshalb auch, sich nicht noch zu vermischen; sie begegneten sich jedoch immer mal wieder.

WndererAm ersten Tag erwanderten wir den Odilienberg. Nachdem sich der morgendliche Nebel etwas gelichtet hatte, wurde das Wetter fortan immer besser, und gelegentlich schien am Nachmittag sogar die Sonne. Wie gut, dass wir uns auf Regen eingestellt hatten, ihn dann jedoch nicht erleben mussten. Der Weg führte uns immer wieder an der Heidenmauer entlang und dann hinauf ins Kloster. In der dortigen Gaststube konnten wir unser Picknick verzehren und von der Terrasse aus den weiten Blick über die Wälder der Vogesen genießen. Die verschiedenen Aufstiege waren anstrengend gewesen, jedoch blieb uns noch Kraft für den kommenden Tag.

Der Treffpunkt für die zweite Wanderung war der Friedhof von Mittelbergheim, einem der schönsten Dörfer im Elsass. Den Ort zu finden war nicht schwer, aber zum Friedhof mussten sich die verschiedenen Fahrer sehr durchfragen. Jedenfalls waren dann alle Wanderer beisammen, bevor wir, quer durch die Weinberge die Gemeinde Andlau erreichten. Die Weinreben regten uns natürlich an, immer mal seitwärts nach den Beeren zu suchen und sie zu testen. Von der dortigen Abtei – 880 durch Richardis, die römische Kaiserin und Heilige, gegründet – ging es durch den Wald weiter zu den Ruinen der Burgen „Spes“ und „Hohandlau“ aus dem 13. Jahrhundert. Diese Aufstiege waren jeweils sehr anstrengend. Das Picknick fand an diesem Tag auf der Höhe am Waldesrand auf einem Rastplatz statt. An einem urigen Holztisch mit Bänken saßen Deutsche, Schweizer und Dänen zusammen, um beim Essen und Trinken diese echte Jumelage der verschiedenen Nationen zu genießen. Der Wandertag endete bei sehr gutem Wetter. Wir waren zwar erschöpft, aber hatten wunderbare Ausblicke und Eindrücke genossen.

Die Trophäe OSCAR für das Land mit den meisten Radkilometern ging dieses Jahr an Deutschland, der Wanderpokal für das Land mit den meisten Fußkilometern an Frankreich.

OscarTeilnehmer aus DarmstadtNach 2 Tagen sportlicher Betätigung am Samstag und Sonntag stand am Montagmorgen eine Stadtbesichtigung von Obernai auf dem Programm und am Nachmittag eine Fahrt nach Straßburg  mit 3 Bussen. Ein kurzer Fußweg brachte uns zur Anlegestelle unseres Batorama-Ausflugsboots an der ILL. Bei sehr sonnigem Wetter und warmen Temperaturen konnten wir auf dem Schiff 70 Minuten lang die audio-kommentierte Rundfahrt „Straßburg – über 20 Jahrhunderte Geschichte“ durch das historische Zentrum und bis zum Europa-Parlament genießen. Danach war noch genügend Zeit, um sich das Münster anzuschauen bzw. einen Bummel durch die Altstadt zu unternehmen.

Der nächste Oscar findet vom 10. – 14. Juni 2015 in Słubice (Polen) statt, gegenüber von Frankfurt / Oder. Der Austragungsort für Oscar 2016 wird Leiwen an der Mosel sein.  

Lisa Engelhardt / Irmi & Alfred Corbet